Frankreichs Rentenreform:

Rede des Regierungschefs verpuffte vorerst / Streiks bei Bahn und Metro gehen unvermindert weiter

Regierungschef Edouard Philippe machte zeitliche und soziale Zugeständnisse bei der geplanten Rentenreform, die das französische Pensionssystem vereinheitlichen und die verbliebenen Sonderpensionen bei Bahn und Metro schrittweise abschaffen soll. Aber die Einführung eines Bonus/Malus-Penionsantritts-Alters bei 64 Jahren erzürnte sogar die gemäßigte Gewerkschaftsunion CFDT, mit der die Staatsspitze um Macron neuerdings kooperieren will, um die Streikfront aufzubrechen. Vorerst ist also kein Ende der Ausstände bei Bahn und Öffis, die vor allem den Pariser Großraum lahmlegen, in Sicht. Aber im Detail versucht der Regierungschef durch besonders lange Übergrangsfristen zum neuen Pensionssystem die Lokführer, die den Streik in der Hand haben, zu beschwichtigen.

Kurier, 11.-12.12.2019