Macrons Regierung zieht Notbremse - vergeblich?

Premierminister Edouard Philippe hat einen sechsmonatigen Stopp der Gebühren bei Sprit sowie der Strom- und Gas-Tarife angekündigt. Gleichzeitig sollen breit angelegte, landesweite Beratungen über Steuern und Ökologie stattfinden. Dieser, wenn auch  vorläufige Verzicht auf bereits beschlossene Gebühren-Erhöhungen ist ein erstes Zurückweichen der Staatsführung um Präsident Macron, der ansonsten seit Amtsbeginn an seinen Entscheidungen weitgehend festgehalten hatte. Doch meisten „Gelbwesten“ halten diese Zugeständnisse unzureichend, die Revolte köchelt weiter. Das derzeitige Klima der mannigfachen sozialen Unzufriedenheit und der gleichzeitig wachsenden Angst über die dadurch verursachte Unordnung (oft bei den selben Menschen) könnte über kurz oder lang den Weg für eine konservativ-autoritäre Kraft ebnen.

Kurier, 4.-5.12.2018