Der „Rassemblement national“ (vormals "Front national") von Marine Le Pen in Frankreich – Die FPÖ ("Freiheitliche Partei") in Österreich

"Correspondants" - Debatte auf "France Info tv"

Der Besuch des Papsts in Marseille war ein unentwegtes Plädoyer für die Solidarität mit den Migranten im Mittelmeer - meines Erachtens handelte es sich "in gewisser Hinsicht, um die bedeutendste Demonstration in Frankreich gegen den Aufstieg der Rechtsaußenkräfte seit 2002"

 

Ich habe im Laufe der Sendung (auf dem Video ab 00: 05: 40) die Versammlung in Marseille von ca. 150.000 Menschen rund um den Papst (die Freiluftmesse mit über 70.000 Anwesenden im städtischen Stadium und die Durchfahrt auf einer Hauptavenue, die von etwa eben soviel Jubelnden gesäumt war) als „in gewisser Hinsicht die größte Demonstration in Frankreich gegen den Aufstieg der Rechtsaußenkräfte seit 2002“  bezeichnet (Am 1.Mai 2002 hatten landesweit über eine Million gegen Jean-Marie Le Pen demonstriert, nachdem sich der Rechtsaußen-Tribun knapp zuvor für die Stichwahl um das Präsidentenamt qualifiziert hatte. Diese massiven Demos hatten entscheidend dazu beigetragen, den Elan von Le Pen für die Stichwahl zu brechen)  

 

Diesmal hatte der Papst schon vor seiner Ankunft, dann am Tag seiner Ankunft in Marseille und schließlich am Tag darauf, vor den Menschen im Stadion, immer wieder auf neue und eindringlichst dazu aufgerufen, die Migranten, die im Mittelmeer herumirren und dort oftmals ertrinken, bedingungslos aufzunehmen („Das sind keine Invasoren sondern Schutzbedürftige, die auf unsere Gastfreundschaft Anrecht haben“, „Wir müssen uns gegen die Epidemie der Teilnahmslosigkeit stemmen“ die europäischen Staaten müssen koordiniert und nach Maßgabe ihrer Möglichkeiten diesen Hilfssuchenden eine würdige  Bleibe und Integration bieten, ohne Assimilation erzwingen zu wollen. Usw., usf…

 

Ich stimme zwar mit all diesen päpstlichen Parolen, die ich hier sinngemäß resümiere, nicht kommentar- und ergänzungslos überein. Ich habe ich es aber für nötig befunden, festzuhalten, dass es sich dabei um ein respekteinflößendes Aufbäumen gegen die Rechtsaußenkräfte handelt, die zurzeit in etlichen EU-Staaten (darunter wie ich erwähnte auch in Österreich) in Umfragen in schwindelerregende Höhen bzw. stellenweise auch ans Ruder gelangt sind, und die die übrigen Parteien und die Öffentlichkeit vielfach vor sich her treiben.

 

Des Weiteren habe ich versucht zu erklären, dass der Papst mit dieser zentralen politischen Linie den linken bzw. linksliberalen Kräfte innerhalb des Katholizismus den Rücken stärkt, zu einem Zeitpunkt da diese Kräfte zwar noch vorhanden sind, aber zusehends schwächeln, an Überalterung leiden und mit einer wieder verstärkt konservativen und ritualisierenden jüngeren katholischen Basis umgehen müssen.

 

Damit erleben wir vermutlich das Ende der Periode, die mit Vatikan Zwei begonnen hatte, später in Frankreich die linkskatholischen Kräfte (Arbeiterpriester und kath. Arbeiterjugend) gestärkt hatte. Diese spielten beim Generalstreik des Mai 1968 eine entscheidende Rolle und trugen zur Geburt der sogenannten „Deuxième gauche“ („zweite Linke“) an der Schnittstelle zwischen radikal-alternativem Projekten und reformistischen Pragmatismus bei, also eines neuen linken Pols, der schon bald die Moskau-hörige und erstarrte KPF übertreffen sollte. Das mündete auch in die Renaissance der bis dahin darbenden französischen SP, dem Sieg der Linksunion 1981, und der Gründung der CFDT, dem derzeit die größten Gewerkschaftsbund Frankreichs, und etlicher noch immer aktiver zivilgesellschaftlicher Initiativgruppen.

 

Aber diesen linken bis linksliberalen katholischen Kräften steht ein formalisierender bis dogmatischer Trend zur Re-Konfessionalisierung gegenüber. Die religiös teilweise konservativeren jüngeren Katholiken, haben sich bei Wahlen von den Linksparteien mehrheitlich wegbewegt und den Parteien des Zentrums, der rechten Mitte und auch den Rechtsaußen-Kräften zugeneigt. Der selbe Trend zeichnet übrigens auch bei den sehr dynamischen (Neo-)Protestanten und einem beträchtlichen Teil der strengreligiösen und konfessionell engagierten Juden ab. Diese konservative bis fundamentalistische Rekonfessionalisierung gilt natürlich auch und im Besonderen für die Muslime, bloß dass sie wegen der oftmaligen verallgemeinernden anti-muslimischen Stoßrichtung der Konservativen und Rechten diesen Parteien (einstweilen?) kaum nähern können.   

 

Danny Leder, 24.9.2023

Veranstaltungs-Hinweis:

Europa zwischen Aufbruch und Aufruhr - Aufbau und Erhalt von Zivilgesellschaften in Ost und West

Jahrestagung 2022 der Evangelischen Gesellschaft für Ost-West-Begegnung
21. bis 23.Oktober 2022 in Heilbad Heiligenstadt / Eichsfeld, 37308 Deutschland

 

Zugang zum Tagungs-Programm und zur Tagungs-Anmeldung

 

Tagungs-Referate:

 

* Gedanken zu den bürgergesellschaftlichen Verhältnissen in Polen - Hoffnungen und Enttäuschungen eines in der Zweiten Polnischen Republik geborenen Europäers, Dr. Janusz Witt, Wroclaw.
* Frankreich - eine sich von unten aushöhlende Demokratie, Danny Leder, Paris.
* "Die Eule der Minerva" - Thierry Baudet und die neue Generation der Rechtspopulisten in den Niederlanden, Max Dahlmer, Zentrum für Niederlande-Studien der Universität Münster.
* Zivilgesellschaft und deren Widerstand gegen De-Demokratisierung in Rumänien, der Slowakei und Tschechien, Dr. Tobias Spöri, Universität Wien.
* Die Rolle der Kirchen in der Gesellschaft - Bestandsaufnahme und Ausblick nach drei Jahrzehnten in Freiheit, Gergely Pröhle, Landeskurator der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn.
* Zwischen empörten Protesten und demokratischem Engagement: Wohin entwickelt sich die deutsche Zivilgesellschaft? Daniel Saldivia Gonzatti, Wissenschafts-Zentrum Berlin.
* Die europäische Zukunft entscheidet sich im Osten, Gert Weisskirchen, Wiesloch, Bundestagsabgeordneter von 1976  bis 2009.
* Zwischen Aufbruch und Aufruhr - Hoffnung für Europa? Podiumsdiskussion.

Zum Ergebnis der französischen Parlamentswahlen und seinen Folgen:

Zwischen alten Trug- und neuen Kurz-Schlüssen

 

Die Wiederwahl von Präsident Emmanuel Macron im April hatte Trugschlüsse bezüglich seines Rückhalts in der Bevölkerung ausgelöst. Die nachfolgenden Parlamentswahlen haben jetzt das Schrumpfen der Anhängerschaft des liberalen Staatschefs offenbart. Aber der gleichzeitig verzeichnete, ansehnliche Vormarsch des neuen Linksbündnisses (die linksalternative Partei des Tribuns Jean-Luc Melenchon, SP, Grüne und KP) könnte zu weiteren Kurzschlüssen verleiten. Wird er doch vom Erfolg von Marine Le Pen überschattet. Ihrer Rechtsaußen- Partei, dem „Rassemblement national“ (RN), gelang es, im Alleingang, in 89 Wahlkreisen erstmals die Hürde des in Frankreich geltenden Majoritätssystems zu überwinden und sich als mandatsstärkste Einzelkraft der Opposition in der neu gewählten französischen Nationalversammlung zu präsentieren. Das Regierungslager um Macron, das seine vormalige absolute Mandatsmehrheit eingebüßt hat, bemüht sich vornehmlich um Absprachen mit Abgeordneten der – geschwächten – bürgerlichen „Republikaner“ und den – spärlichen – sozialistischen Mandataren, die sich nicht der Linksunion angeschlossen haben. Dabei neigen die um Macron gescharten Kräfte (die Sammelpartei „Renaissance“ und zwei selbständige kleine Zentrumsparteien) zu einer Gleichsetzung zwischen der Partei des Linkstribuns Jean-Luc Melenchon (LFI – „La France insoumise“) und dem RN von Le Pen. Was dazu geführt hat, dass zwei Vertreter der RN erstmals ins Parlamentspräsidium gelangten – auch mit Hilfe von Stimmen aus dem Regierungslager um Macron. 

3.7.2022

Falter-Radio:

Pariser Erschütterungen

Gespräch über den Ausgang der französischen Parlamentswahlen. Unter der Leitung von Raimund Löw diskutieren Joelle Stolz und Danny Leder

21.6.2022

Rückblick auf einige besondere Aspekte der französischen Präsidentenwahl:

Muslime und Juden, Melenchon und Macron

 

Der Text behandelt einige spezifische Aspekte der abgelaufenen französischen Präsidentenwahlen. Es handelt sich um Trends bei Wählern, die sich auch über ihr Zugehörigkeitsgefühl jeweils zum Islam oder dem Judentum definieren. Die Erörterung dieser Aspekte soll nicht die vordringlichen, sozialpolitischen und ökologischen Richtungsentscheidungen mindern.

   Aber andererseits haben diese erstgenannten Aspekte im Wahlkampf und bei den Wahlergebnissen eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt. Das war auch gar nicht anders möglich, wenn man die diesbezüglichen Ereignisse in Frankreich berücksichtigt: die dschihadistischen Massaker, unter denen Frankreich mehr als jedes andere europäische Land zu leiden hatte. Die an Juden verübten Morde durch Täter, die sich dem radikalen Islamismus verschrieben haben. Die eine Zeit lang tonangebende Kampagne des rechtsradikalen Kandidaten Eric Zemmour, die sich pauschalierend gegen den Islam richtete. Und der abermalige Vormarsch von Marine Le Pen, der von den meisten Muslimen und nicht nur diesen als Bedrohung verstanden wurde.

   Gleichzeitig ist zumindest Vorsicht gegenüber Jean-Luc Melenchon angebracht, dem nunmehrigen Hoffnungsträger vieler französischer Linker. Melenchon, der auch von 69 Prozent der muslimischen Wähler im ersten Durchgang unterstützt wurde, fand kein Wort zur Gefahr des radikalen Islamismus, verlor sich in verschwörungstheoretischen Interpretationen der dschihadistischen Attentate und leistete sich einen anti-jüdischen Ausfall.

"Hagalil", 1.5.2022

Kippt Frankreich?

Warum Marine Le Pen den amtierenden Staatspräsidenten Emmanuel Macron besiegen könnte

Falter-Online, 8.4.2022

Video-Aufzeichnung des Vortrags im Wiener Republikanischen Club:

Frankreich im freien Fall nach rechts?

 

Vortrag: Danny Leder

Einleitung und Moderation: Sibylle Summer

Drei Wochen vor dem ersten Durchgang der französischen Präsidentenwahlen sind die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die französische Wahlkampagne klarerweise spürbar. Präsident Emmanuel Macron konnte seinen Vorsprung für den ersten Wahlgang ausbauen (laut Umfragen verzeichnete er einen Anstieg von rund 25 auf 30 Prozent) und seine Siegesaussichten für die anschließende Stichwahl (voraussichtlich neuerlich ein Duell mit Marine Le Pen) weiter vergrößern. Die beiden, miteinander rivalisierenden Führungspersönlichkeiten des Rechtsaußenlagers, die etablierte Nationalpopulistin Marine Le Pen und der rechtsradikale Quereinsteiger Eric Zemmour, die noch bis vor kurzem Putin als Vorbild gehandelt hatten, mussten blitzartig umsatteln. Aber die strukturellen Gründe, die es diesen Kräften erlaubt hatten, den Wahlkampf weitgehend zu beherrschen und in den Umfragen – zusammengerechnet – auf über 30 Prozent zu gelangen (und jetzt auf dieser Höhe zu verbleiben), sind weiter wirksam. In Folge der ökonomischen Rückwirkungen des Kriegs in der Ukraine könnten diese Faktoren in der politischen Auseinandersetzung in Frankreich sogar wieder verstärkt zum Tragen kommen. Mein Referat ist daher diesen strukturellen Faktoren gewidmet, die in Frankreich schon seit drei Jahrzehnten am Werk sind und zu einer neuen sozial- und regionalpolitischen Lagerbildung geführt haben. In diesem Zusammenhang erörtere ich auch die Zersplitterung der französischen Linken und die zuletzt verzeichnete Aufholjagd des (auch in der Linken) umstrittenen Tribuns Jean-Luc Melenchon.     

You-Tube-Kanal des Republikanischen Clubs, 17.3.2022

Der Irrlauf des "jüdischen Antisemiten" Eric Zemmour

 

Monatelang drehte sich Frankreichs Politdebatte fast nur um Eric Zemmour. Der Quereinsteiger des Präsidentschafts-Wahlkampfs übertraf bei Umfragen Marine Le Pen, politisch überholte er sie weit rechts. Obwohl er, aus Familien-Tradition, eine Synagoge besucht, nannte ihn Frankreichs Oberrabbiner Haim Korsia einen "Rassisten" und "Antisemiten". Diesbezüglich dürfte er den Bogen überspannt haben, sein Stern könnte gerade jetzt, da er seine Kandidatur für die Präsidenten-Wahlen (im April 2022) offiziell verkündet hat, wieder verglimmen.

Der Umstand, dass Zemmour aus einer jüdischen Familie stammt, die aus Algerien eingewandert ist, und dass er eine, wenn auch diskrete, konfessionelle Tradition pflegt, spielt eine gewisse Rolle, auch wenn diese nur selten offen angesprochen wird. Für die ultranationalistischen und ultrakatholischen Kreise, die ihn vornehmlich unterstützen, ist es ein Vorteil, sich auf einen "Juden" berufen zu können. Zemmour hat sich in unverschämter Weise bemüht, die aus diesen Gefilden stammende, einst breitenwirksame anti-jüdische Ideologie gewissermaßen zu rehabilitieren. Für Zemmmour ist der Chef des französischen Kollaborationsregimes während der deutschen Besatzung, Philippe Pétain, ein "Beschützer der Juden" gewesen, hingegen "zweifelt" er an der Unschuld des jüdischen Artilerie-Hauptmanns Alfred Dreyfus, der auf Grund einer Verschwörung antisemitischer Offiziere des französischen Generalstabs 1894, erwiesenermaßen zu Unrecht, unter dem Vorwurf der  Spionage für Deutschland degradiert und verbannt wurde.

Aber Zemmours monomanischer Kampfdiskurs gegen den Islam und die Muslime im Allgemeinen stößt auf Seiten seiner demokratischen Gegner auf eine gewisse Unbeholfenheit, nachdem Frankreich die schwersten und häufigsten Dschihadisten-Angriffe in Europa erlitten hat, und etliche jüdische Familien aus ihren Wohngegenden in Vorstädten wegen chronischer Anfeindungen und gelegentlicher Übergriffe durch islamistisch geprägte Jugendliche ausziehen mussten.

 

Die einzelnen Textabschnitte:

* "Verweiblichte Eliten"
* Eine "grande culture"
* Idol der ultrakonservativen Katholiken
* Jean-Marie Le Pen: "Eric darf das sagen, weil er Jude ist"
* War Alfred Dreyfus doch ein Verräter?
* Waren jüdische Schulkinder, die von einem Dschihadisten erschossen wurden, "keine Franzosen"?
* "Schützte" der Hitler-Adlatus in Frankreich, Philippe Pétain, die Juden?
* Der rettende Hirtenbrief der französischen Bischöfe
* Beate und Serge Klarsfeld als Feindbilder
* Der wunde Punkt von Zemmours Gegnern
* Statt "Heil Hitler" wird "Allahu Akbar" gerufen
* Die Juden Algeriens - "Eingeborene" und Franzosen
* Tollkühner Widerstandsakt in Algier 1942
* Das Pogrom von Constantine 1934
* Jüdische Berber, arabische Juden, sefardische Franzosen
* "Napoleon ist unser Vater, Ludwig der Vierzehnte unser Großvater"
* Überwiegende, aber ziemlich belanglose familiäre Ursprünge in Nordafrika
* Leiernde Ansprachen und kein Charisma

 

"Hagalil", 29.11.2021

In eigener Sache...

 

Liebe Leser/innen,

 

    Einige unter Ihnen werden es schon bemerkt haben: In den letzten Monaten wurden meine Artikel zum tagespolitischen Geschehen in Frankreich, die ich hier seit Jahren regelmäßig veröffentliche, immer seltener. Bei diesen Beiträgen handelte es sich meistens um ausführlichere Versionen von Texten, die ich für die österreichische Tageszeitung "Kurier" verfasste. Ich habe im vergangenen Oktober diese Funktion als permanenter Frankreich-Korrespondent des "Kurier" zurückgelegt.

 

    Damit schließt sich ein langes Kapitel meiner journalistischen Laufbahn, das vor 39 Jahren, mit meiner Übersiedlung von Wien nach Paris, begonnen hatte. Parallel zu meiner Mitarbeit beim "Kurier" startete 1981 auch meine Tätigkeit als ständiger Korrespondent für das österreichische Magazin "Profil", von dem ich mich 1998 trennte. 

 

    Im Zuge meiner Arbeit in Paris veröffentlichte ich auch Reportagen und Essays in weiteren Medien des deutschen Sprachraums: darunter im Feuilleton der "Süddeutschen Zeitung", in der TAZ, im Münchner "Merkur", in der Schweizer „Weltwoche“, im Wiener Magazin „Falter“, in der Zeitschrift „Zwischenwelt“ und in diversen jüdischen Publikationen.

 

    Auch in französischen Printmedien erschienen von mir verfasste Beiträge, meistens zu Ereignissen in Österreich: unter anderem in den Tageszeitungen „Le Monde“, „Libération“, „La Croix“ und der Zeitschrift „Esprit“. Ich war des Öfteren zu Gast bei den TV-Sendern LCI, i-TELE, BFM, France 5, und bei Sendungen der Radio-Stationen France-Info, France-Culture und Radio-France-International.  

 

    Ich bleibe in Paris. Ich werde meine publizistische Tätigkeit und daher auch dieses Webportal mit seinen bisherigen Schwerpunktthemen weiterführen, aber vorerst nicht in dem gewohnten Rhythmus, da ich derzeit an anderen Projekten prioritär arbeite.  

 

Mit herzlichem Dank an alle meine regelmäßigen und gelegentlichen Leser/innen,

Danny Leder, Paris, Dezember 2020.

Erster Durchang der landesweiten Kommunalwahlen:

SP-Sieg in Paris, grüne Bürgermeister in sechs der wichtigsten Städte in Aussicht, Nationalisten verstärken ihre Bastionen, Traditionsparteien feiern Comeback, Niederlage für Macron

Wiederwahl der Pariser SP-Bürgermeisterin gesichert / Grüne gehen in Lyon, Bordeaux, Straßburg, Toulouse, Grenoble und Besancon in Führung /Sozialisten und Konservative halten ihre Bastionen / Die Nationalisten von Marine Le Pen verstärken ihren Wähleranteil in den von ihnen bisher verwalteten Kommunen, aber scheitern meistens bei ihrem Versuch, weitere Gemeinden zu erobern / Der große Verlierer ist die Partei von Präsident Macron.

16.3.2020

Eric Zemmour - ein rechtsradikaler Gefährder als Medienstar

Frankreichs prominentester Ultra-Nationalist hält per TV einen gewaltschwangeren Diskurs gegen Muslime. Er rechtfertig Kolonialismus und Sklaverei. Das französische Kollaborationsregime will er von jeder Schuld an der Deportation der Juden in die Vernichtungslager reinwaschen. Die Regierungssprecherin, Sibeth Ndiaye, die in Senegal geboren ist, verspottet er mit rassistischen Anspielungen auf ihr Äußeres. Aber seine liberalen Gegner haben wegen des Dschihadisten-Terrors und des Vormarsches einer eifernden islamistischen Strömung einen schweren Stand.

Hagalil, 7.11.2019

Macron - mal tief unten, mal hoch oben

Die „Gelbwesten“ trieben den liberalen Staatschef in die Enge, dann gewann er wieder Oberwasser, jetzt belastet ihn ein neuer Skandal in seinem Umkreis: der Ex-Parlamentspräsident und aktuelle Umweltminister Francois de Rugy, der in der Rangordnung der Regierung auf Platz zwei, gleich hinter dem Premierminister, firmiert, steht wegen Luxusausgaben auf Staatskosten unter Dauerbeschuss. Trotzdem glauben Kommentatoren jetzt bereits an eine wahrscheinliche Wiederwahl von Macron nach Ende seiner ersten Amtsperiode 2022. Andere warnen vor der allzu krassen Polarisierung zwischen Macron-geneigten großstädtischen Zentren und dem starken Sog zu Marine Le Pen an den Peripherien.        

Kurier, 14.7.2019

Was - fast - alle französischen Parteien in der EU wollen:

Weniger Freihandel und mehr soziale Angleichung

Nicht nur die – zersplitterte – Linke, sondern auch die tendenziell liberale Bewegung von Präsident Macron wirbt für einen gemeinsamen „sozialen Schutzschild“ in der EU. Die konservativen „Republikaner“ sind von diesen Positionen nicht weit entfernt / Darüber hinaus dringt Macron auf eine Verstärkung der zentralen politische Befugnisse der EU / Die Nationalistin Marine Le Pen hat zwar den Euro- und EU-Ausstieg neuerdings ad acta gelegt, ihr Programm läuft aber weiterhin de facto auf eine Sprengung der EU hinaus.   

Kurier, 26.-27.5.2019

EU-Wahlkampf in Frankreich:

Im Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Macron und Le Pen hat die Nationalistin einen knappen Vorsprung

Die Partei der Nationalistin liegt laut Umfragen knapp vor der Pro-Macron-Liste „Renaissance“. Der liberale Staatschef, der die EU-Wahl zur Entscheidungsschlacht für die Zukunft Frankreichs und Europas erklärt hat, ringt mit äußerstem persönlichen Einsatz um die zwei bis drei Prozente, die nötig wären, um Le Pen doch noch zu schlagen. Zu diesem Zweck beackern seine Minister vor allem die Bastionen konservativer Wähler, die zwischen der Partei von Macron und den bürgerlichen „Republikanern“ schwanken. Um gleichzeitig Mittelinks-Wähler zurückzugewinnen, sind zwei prominente Ökologen und Daniel Cohn-Bendit für Macron im Dauereinsatz.

Kurier, 22.5.2019

Macron gegen Anti-Asyl-Vorstoß der österreichischen Regierung

Mit scharfen Worten wandte sich der französische Staatschef gegen den Vorschlag aus Wien, künftig abgelehnte Asylantragssteller und Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung in der gesamten der EU aufzulesen und in so genannte "Rückkehrzentren" in Drittstaaten zu transferien. Der Urheber des Vorschlags, Österreichs Regierung, blieb ungenannt. Macron verwies bloß auf "d'aucuns" - eine eher verächtliche Formel für nicht näher zu nennende Leute.

Kurier, 9.-10.7.2018

Marine Le Pen ringt mit anhaltenden Stimmungstief

Die Rechtsaußen-Politikerin hat seit ihrer Niederlage bei den Präsidentenwahlen 2017 und dem vorausgegangenen Fiasko im TV-Duell mit Macron nicht mehr richtig Halt gefunden. Dem Niedergang ihres "Front National" will sie mit einem neuen Parteinamen entgegensteuern, den sie auf einem Parteikongress an diesem Wochenende enthüllen wird. Es handelt sich auch um einen weiteren Versuch sich von ihrem Vater, dem Parteigründer Jean-Marie Le Pen loszusagen.

Kurier, 9.-10.3.2018

Der Sieg von Macron ist auch ein Rückschlag für Trump, Putin und Co. / In Frankreich muss Macron aber noch die Parlamentswahl gewinnen, um handlungsfähig zu bleiben

Der liberale Quereinsteiger Emmanuel Macron errang in der Stichwahl einen klaren Sieg und bereitete Marine Le Pen und den hinter ihr versammelten übrigen national-populistischen und autoritären Führern eine gehörige Niederlage. Laut Umfrage stimmten aber knapp über die Hälfte seiner Wähler für ihn, nur um einen Machtantritt von Marine Le Pen zu verunmöglichen und nicht aus Zustimmung zu seinen Reformplänen. Die Ablehnung seines liberal-sozialen Kurses speiste auch die sehr hohe Wahlenthaltung. Um seine Reformvorhaben umzusetzen, muss der neue Staatschef erst die kommenden Parlamentswahlen gewinnen.

Kurier, 7.-8.5.2017

Macronisten in der Zielgeraden, Le Penisten abgehängt

Während Pariser Aktivisten des Favoriten Emmanuel Macron eine letzte Werbetour einlegten, stellten sich die Anhänger von Marine Le Pen auf ihre voraussichtliche Niederlage ein. Aber in der neuartigen Bewegung von Macron, die über keine historische Verankerung verfügt, sorgen sich einige bereits über die Durchsetzungsfähigkeit des künftigen Staatschefs, der vor harten sozialpolitischen Konflikten steht.

Kurier, 7.5.2017

ANALYSE:

Frankreich rettet EU, EU rettet Frankreich

Das TV-Duell bestätigte Emmanuel Macron in seiner Favoritenrolle für die Stichwahl um den Elysée. Marine Le Pen flüchtete in brachiale Anmache, die sie letzten Endes hilflos erscheinen ließ. In der entscheidenden Frage des Euro verhedderte sie sich in ein wirres Plädoyer für eine Doppelwährung, wobei Macron mit knappen Zwischenfragen ihre Ungereimtheiten unterstrich.

Kurier, 4.-5.5.2017

Macron hat es noch nicht geschafft.
Die "Madonna der Werktätigen" hält den "vaterlandslosen Globalisierer" auf Trab

Marine Le Pen inszeniert sich als Kämpferin für die Opfer des globalen Kapitalismus und lockt die Wähler des Linkstribuns Melenchon, der sich um eine Empfehlung für die Stichwahl drückte. Ein Teil der Linkswähler wollen sich lieber enthalten, als für den liberalen Ex-Banker Macron zu stimmen. Der anfänglilch allzu triumphal und behebig auftretende Macron musste sich zuletzt wieder mehr ins Zeug legen.

Kurier, 30.4.2017

Die Haltung zur Globalisierung wird zum entscheidenden Kampfthema der Stichwahl

Emmanuel Macron, der den Weg zu seinem Sieg im ersten Wahlgang mit vielen Leerformeln pflasterte, muss noch Überzeugungsarbeit leisten. Seine Gegnerin in der Stichwahl, Marine Le Pen, verteufelt ihn als Verfechter der "brutalsten Globalisierung", der den Franzosen ihren "Sozialschutz" rauben möchte. Das kann einschlagen: im ersten Wahlgang hatten 55 Prozent für mehr oder weniger radikale, globalisierungskritische bis globalisierungsfeindiche Kandidaten gestimmt.

Kurier, 25.4.2017

Emmanuel Macron nahm erste Hürde, der Elan von Marine Le Pen scheint gebrochen

Der partei-unabhängige, liberale und pro-europäische Quereinsteiger Macron siegte im ersten Durchgang der Präsidentenwahlen. Sein Duell mit Marine Le Pen, die auf Platz zwei kam, kann aber noch Überraschungen bergen. Insgesamt entfielen mehr als 50 Prozent auf radikale Anti-EU-Parteien. Die Kandidaten der beiden traditionellen Großparteien schliterten ins Out.

Kurier, 24.4.2017

Marine Le Pen und Jean-Luc Melenchon im Spagat um die EU

Die Nationalistin will raus aus der EU, versucht aber das Reizthema, zu verklausulieren. Der Linkstribun will die Drohung mit dem EU-Austritt nur als Druckmittel gegenüber Angela Merkel verstanden wissen. Dafür erntet er Schelte von Daniel Cohn-Bendit, den jüngere Generationen in Frankreich aber kaum noch kennen. Melenchon ist es hingegen gelungen, seinen vormals altväterlich-dogmatischen Ruf gegen ein jung-rebellisches und links-ökologisches Image einzutauschen.

Kurier, 21.4.2017

Der Rasende Aufstieg von Jean-Luc Melenchon könnte zu einer Stichwahl zwischen dem Linkstribun und der Nationalistin Le Pen führen

Der Linkstribun Melenchon, der mit seinem rebellischen, linksökologischen Diskurs und seinen witzig bis höhnischen Redewendungen besticht, verzeichnet in den Umfragen, eine Woche vor dem ersten Durchgang der französischen Präsidentenwahlen, die stärkste Aufstiegsdynamik. Seine Versammlungen haben enormen Zulauf. Vorraussichtlich wird Melenchon einen Teil der noch verbliebenen Wähler des Linkssozialisten Benoit Hamon dazu gewinnen. Folglich kann ein Abschlussduell zwischen ihm und der Nationalpopulistin Marine Le Pen bei der Stichwahl nicht mehr ausgeschlossen werden.

Kurier, 18.4.2017

Der Marsch des Linkstribuns Jean-Luc Melenchon in die Stichwahl scheint unaufhaltsam

Melenchon verzeichnet laut jüngster Umfrage den deutlichsten Aufwärtstrend aller Präsidentschatskandidaten. Eine Woche vor dem ersten Wahlgang ist er auf 20 Prozent hochgeklettert. Ein beträchtlicher Teil der verbliebenen 7,5 Prozent, die sich noch zum Linkssozialisten Benoit Hamon bekennen, wird zu Melenchon überwechseln. Der liberale Quereinsteiger Emmanuel Macron dürfte der hauptsächliche Verlierer dieser Entwicklung sein. Damit zeichnet sich eine Stichwahl zwischen Melenchon und Marine Le Pen, oder zwischen Melenchon und dem ebenfalls aufholenden konservativen Francois Fillon ab.

Kurier-Online 15.4.2017

REPORTAGE:

Bussi, Bussi vor dem Fabrikstor

Zu Besuch bei den Wahlkämpfern für Marine Le Pen und Emmanuel Macron in der Kleinstadt Les Andelys

Kurier, 13.4.2017

Aus Zweikampf wird Vierkampf

Laut Umfragen haben die beiden bisherigen Favoriten des Wahlkampfs für die französischen Präsidentenwahlen - der liberale Neu-Einsteiger Macron und die Nationalistin Le Pen - ein wenig von ihrem bisherigen Vorsprung eingebüßt. Besonders aufgeholt hat der Linkstribun Melenchon. Aber auch der skandalbelastete, konservative Kandidat Fillon gilt nicht mehr als gänzlich chancenlos.

Kurier, 11.4.2017

Marine Le Pen bei TV-Debatte erstmals eingeknickt

Ein radikaler Linkskandidat trieb die Nationalistin in die Enge / Die Globalisierungs- und EU-feindliche Haltung der Mehrzahl der teilnehmenden Präsidentschaftskandidaten dürfte Marine Le Pen aber indirekt zuträglich gewesen sein.

Kurier, 5.-6.4.2017

Marine Le Pen als lachende Fünfte

Die Nationalistin profitierte bei der ersten TV-Diskussion des Wahlkampfs vom Gerangel ihrer Rivalen und den Angriffen der Linkskandidaten Benoit Hamon und Jean-Luc Melenchon auf den liberalen Umfragefavoriten Emmanuel Macron / Ihre Aversion gegen Macron könnte einen Teil der Linken im Fall einer Stichwahl zwischen Macron und Le Pen zur Enthaltung verleiten / Wegen einer ähnlichen Affäre wie im Fall des konservativen Kandidaten Francois Fillon (Scheinjobs im Parlament für Familienmitglieder) musste der SP-Innenminister Bruno Le Roux soeben zurücktreten.

Kurier, 22.3.2017

Reportage aus dem Präsidentschafts-Wahlkampf

"Wie in der französischen Revolution"

Gespräche in der französischen Kleinstadt Fontainebleau mit Aktivisten von Marine Le Pen und Emmanuel Macron. Die Nationalistin und der partei-unabhängige Zentrumskandidat gelten zumindest laut derzeitigen Umfragen als die beiden Favoriten für die französischen Präsidentenwahlen in zwei Durchgängen, Ende April und Anfang Mai.

Kurier, 11.3.2017

Francois Fillon und Marine Le Pen trotzen der Justiz

Der konservative Kandidat, dem ein Anklaverfahren durch U-Richter bevorsteht, klagt über einen an ihm begangenen "politischen Mord" durch die sozialistische Staatsführung. Die Nationalistin droht Richtern und Polizisten, die gegen sie ermitteln, mit Vergeltung für den Fall ihrer Machtübernahme.

Kurier, 2.3.2017

Trotz Affären holt Marine Le Pen weiter auf

Die offen gelegten Betrügereien der Nationalistin im EU-Parlament gleiten an ihr ab. In jüngsten Umfragen konnte sie ihre Favoritenposition für den ersten Durchgang der Präsidentenwahlen noch ausbauen.

Kurier, 24.2.2017

KURIER-LEITARTIKEL:

Noch immer kein Hoffnungsträger

76 Tage vor der Präsidentenwahl sucht Frankreich den passenden Gegenspieler zu Marine Le Pen

Kurier, 6.2.2017

Marine Le Pen wildert in linken Gehegen

Die Nationalistin wirbt mit Anti-EU-Kurs, Wirtschafts-Protektionismus und Abschottung gegen Migranten. Ihr staatslastiges Programm enthällt eine gewisse Schnittmenge mit Vorschlägen der Linkskandidaten. Das könnte ihr bei der Stichwahl gegenüber einem liberalen oder konservativen Kandidaten nützen.

Kurier, 6.2.2017

Neue Umfrage bestätigt alte Vorbehalte gegen den "Front National": Mehrheit der Franzosen hält Nationalistenpartei für "nicht regierungsfähig" / Der Erfolg von Norbert Hofer im ersten Durchgang der österreichischen Präsidentenwahlen ist für Frankreichs Öffentlichkeit ein "Déjà-Vu"-Erlebnis

Das eher moderate Auftreten des FPÖ-Kandidaten Hofer bei seiner Kampagne in Österreich stößt bei französischen Beobachtern auf die selbe Skepsis wie das Bemühen von Marine Le Pen um ein neues Image. Laut Umfrage dürfte Marine Le Pen weiterhin an einer partei-übergreifenden, ablehnenden Wählermehrheit scheitern. Viele Franzosen sind bereit auch für ursprünglich nicht bevorzugte Parteien zu stimmen, um einen FN-Sieg zu verhindern.

Kurier, 29.4.2016

Packende Aufholjagd gegenüber dem "Front National" mit ungewissem Ausgang

Für den zweiten Durchgang der Regionalwahlen werben die Sozialisten in drei Regionen für die bürgerlichen Listen, um FN-Siege zu verhindern. Es kam zu einem Ansturm, hauptsächlich von FN-Gegnern, auf Ämter für Wahlvollmachten. Aber die bisherige, partei-übergreifende Abwehrstrategie gegen den FN ist in allen Lagern umstritten.

Kurier-Online, 12.12.2015

Die Siegeschancen des "Front National" schrumpfen

Die Nationalisten könnten laut Umfrage im zweiten Durchgang der landesweiten französischen Regionalwahlen - wieder einmal - an der Ablehnung durch eine partei-übergreifende Wähler-Merheit scheitern.

Kurier, 11.12.2015

Seriensieg des "Front National"

Die Nationalistenpatei ging im ersten Durchgang der landesweiten französischen Regionalwahlen mit fast 30 Prozent in Führung und gelangte in sechs von dreizehn Regionen auf Platz eins.

Kurier, 7.12.2015

Terror treibt "Front National" an die Spitze

Der FN könnte, laut Umfrage, im ersten Durchgang der landesweiten Regionalwahlen in sechs von insgesamt 13 Gross-Regionen Kontinentalfrankreichs zur relativ stärksten Partei werden. Eine Studie ortet "Hass" und "Wut" nach den Anschlägen in Paris als entscheidenden Antrieb für die Stimmabgabe.

Kurier, 5.12.2015

Terror verursacht Dammbruch zugunsten des "Front National"

Die Gemetzel der Dschihadisten in Paris wirken als Anstoß für voraussichtliche Erfolge der Nationalpopulisten bei den bevorstehenden landesweiten Regionalwahlen / Umfragen orten entscheidenden Anstieg des Wähleranteils des FN

Kurier, 25.11.2015

Nationalistische Untergangspropheten machen Furore

Reaktionäre Kulturpessimisten, neokonservative Hardliner und linke Nationalisten bestärken die Angst vor der Globalisierung und dem Islam. Sie übertönen häufig die verbliebenen links-humanistischen Stimmen in den französischen Mediendebatten / Der Front National sieht in ihnen wichtige Verbündete.

Kurier, 7.11.2015

Le Pen gegen Le Pen

Das Duell zwischen der Chefin des "Front National", Marine Le Pen, und dem Parteigründer, Jean-Marie Le Pen, präsentiert sich der französischen Öffentlichkeit auch als episches Familiendrama.

Kurier, 12.4.2015

Vatermord im Hause Le Pen

Marine Le Pen, die Vorsitzende des Front National, will ihren Vater, den Gründer und Ehrenpräsidenten des FN, Jean-Marie Le Pen, kaltstellen.

Kurier, 9.4.2015

ANALYSE:

De-facto-Fortbestand des "Republikanischen Schutzwalls" gegen Marine Le Pen

Im zweiten Durchgang der landesweiten Departement-Wahlen scheiterte der "Front National" auch in seinen Hochburgen an der partei-übergreifenden Ablehnung durch eine Mehrheit der französischen Wähler. In wieweit dieser Damm auch in Zukunft hält, hängt vor allem von der Entwicklung am Arbeitsmarkt ab.

Kurier, 31.3.2015

Teil-Überraschung bei erstem Durchgang der landesweiten Departement-Wahlen in Frankreich:

Ex-Präsident Sarkozy ist Sieger, Marine Le Pen fiel auf Platz drei hinter die Sozialisten zurück

Laut ersten Hochrechnungen kam die konservativ-liberale Oppositionsallianz auf 36 Prozent, die SP und ihre engsten Verbündeten auf 28 Prozent und der Front National auf rund 25 Prozent. Damit verfehlte der FN sein Wahlziel, die Aufstiegsdynamik von Marien Le Pen scheint vorerst gestoppt. Die SP-Regierung gewinnt wieder Spielraum, Premier Valls geht gestärkt aus dem Urnengang hervor.

Kurier, 23.3.2015

Nachwehen der Pariser Anschläge:

Der Terror sorgt für Familienkrach bei den Le Pen's und Spannungen in ihrer Partei

Die Vorsitzende des "Front National", Marine Le Pen, und ihre Nichte, Marion Maréchal-Le Pen, streiten über die Haltung zum Islam. Der FN-Patriarch Jean-Marie Le Pen verdächtigt "Geheimdienste" als Organisatoren der Anschläge und den "französischen Staat" als Mitwisser. Der Chef der FN-Abgeordneten im EU-Parlament soll gefeuert werden.

Kurier, 23.1.2015

Neue Provokation von Jean-Marie Le Pen

Mit einer neuen anti-jüdischen Drohgebärde versucht der Gründer des französischen "Front National" die Normalisierungsstrategie seiner Tochter und jetzigen Parteichefin, Marine Le Pen, zu torpedieren. Die Tochter verspricht den Juden Schutz vor Dschihadisten, der Vater paktiert mit dem antisemitischen Hetzerkreis um den Pseudo-Komiker Dieudonné, der bei einem Teil der muslimischen Jugendlichen punktet.

Kurier, 10.6.2014

Folgewirkungen des Interviews mit Marine Le Pen vom 18.5.2014 (4):

Die vom Interview mit Marine Le Pen (siehe unten, Kurier 18.5.2014) ausgelöste Kettenreaktion in Österreich, in deren Verlauf FPÖ-Chef Strache unter Zugzwang geriet und sich dem EU-Austrittsprojekt der FN-Chefin erstmals öffentlich anschloss, hat nun auch zu Stellungnahmen von Bundeskanzler Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Spindelegger (ÖVP) geführt:

Österreichs Regierung warnt vor Straches EU-Austrittsplan

http://kurier.at/politik/inland/regierung-warnt-vor-fpoe-straches-eu-austrittsplan-sehr-gefaehrliche-ideen/66.552.466

Kurier, 21.5.2014

Folgewirkungen des Interviews mit Marine Le Pen vom 18.5.2014 (1):

Heftige Reaktionen auf Interview mit Marine Le Pen in Österreich und Frankreich

Ihr erstmals detailliert formulierter EU-Austrittsplan für Frankreich und ihre Lobesyhmnen für den russischen Staatschef Putin sorgten für Reaktionen von Politikern in Österreich und wurden von etlichen Medien in Frankreich und von Websites weltweit zitiert.

http://kurier.at/politik/eu/nach-kurier-interview-empoerung-ueber-le-pens-eu-austrittsplaene/66.163.981

19.5.2014